Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

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Hydraulikmaulwurf
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Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Hydraulikmaulwurf » Fr 28. Okt 2016, 21:40

Moin Community!
Endlich ist der neue Atlas geliefert und hier im hohen Norden nun zu Hause. Morgen steht das erste Projekt an - ein kleines Biotop auf einer Grassfläche anlegen und einen Graben ausheben.
Gestern und heute habe ich mich mit dem Bagger vertraut gemacht und ihn komplett abgeschmiert.
Ich bin von der Wartungsfreundlichkeit sehr begeistert - da können sich einige Landmaschinenhersteller mal ein Stück von abschneiden!
Außerdem habe ich "kleine Baustellen" behoben, wie zB. lose Kabel oder provisorisch angeflickte Abdeckungen der Elektrik.

In der nächsten Zeit mit dem Atlas werden für mich als Laie sicherlich weitere Fragen auftauchen.

Ich würde gerne jetzt schonmal welche loswerden :D

Die linke Kette hat gefühlt "mehr Leistung" als die Rechte. Es ist nicht dramatisch, aber schon mehr als deutlich. Liegt das an der Vorsteuerung oder könnte es auch der Antrieb sein? .. der Antrieb ist ansonsten nicht auffällig - beide Ketten drehen gleich schnell.

Er braucht recht lange bis die Druckluftanlage den Abschaltdruck erreicht und die Schwenkbremse sich löst. Finde ich an sich nicht schlecht, da ich die Maschine eh gerne lange warmlaufen lassen, bevor ich loslege. Bremse ich bei der Arbeit aber mit der Schwenkbremse, so muss ich einige Zeit warten bis die sich wieder löst. Ist das normal oder gewollt? Die Druckluftanlage ist soweit sehr dicht für ihr Alter. Fördert der Kompressor zu wenig, oder liegt es eher an der Schwenkbremse?
Ich möchte es vermeiden der Schwenkbewegung "gegenzusteuern", da das für die Pumpe ungesund sein könnte?


Ich bin gespannt - und freue mich wie ein kleines Kind den neuen Helfer zu benutzen :shock:

Danke euch und ein schönes Wochenende!
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Webmaster
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Webmaster » Sa 29. Okt 2016, 18:50

Hi !
Danke für Deine Beitrag !
Da bin ich ja gespannt, wie es weitergeht.

Zu Deinen Fragen:
Das mit dem Kettenantrieb kann sowohl als auch sein.
Du könntest mal oben an der Drehdurchführung die Leitungen für den linken Antrieb mit den Leitungen des rechten Antriebes tauschen.
Wenn der Fehler gleich bleibt, liegts am Antrieb, wenn er wandert am Steuerblock bzw. Vorsteuerung.

Eigentlich sollte der Schwenkbremszylinder schon zügig zurückgehen.
Ich würde diesen mal vom Umlenkhebel aushängen und dann mal bremsen und schauen, ob dieser dann, wenn Du das Pedal los läßt schnell zurück geht.
Könnte durch viel stehen, der Umlenkhebel fest sein.
Wie lange braucht er denn, bis der volle Druck da ist ? Ich muß da auch immer ca. zwei, drei Minuten warten. Is ein großer Kessel verbaut.
Wichtig was Du schauen solltest, is der Vorspanndruck vom Hydrauliktank. Du solltest in der Nähe vom Tank ein Manometer dafür haben. Der Druck sollte so um die 0,5 bar im Tank sein.

Gruß



Bagger-Tante
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Bagger-Tante » Sa 29. Okt 2016, 22:27

Hallo,

an dem Schwenkbremszylinder habe ich auch schon stundenlang rumgeschraubt.

Schließlich habe ich fünf Dinge getan :

A) Neuen Zylinder gekauft (Aber nicht bei Atlas - ist ja von Wabco.)

B) Neue Befestigungsbohrungen auf dem Getriebedeckel angebracht,
so daß der Winkel der Mechanik etwa um 20° geändert ist.

C) Neues Entlüftungsventil
(Man kann das alte Ventil auch neu schmieren, und die Siebe reinigen.)

D) Kolben alle 1/2 Jahr außen einfetten.

E) Neue (Tecalan) - Druckluftleitung zum Zylinder,
und neue, starre Leitung in Kupfer,
um Rost auszuschließen.

Jetzt jobbt es zu 98 %.


...



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Hydraulikmaulwurf
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Hydraulikmaulwurf » Mo 31. Okt 2016, 16:25

Moin!
Das erste "Projekt" mit dem Atlas ist ohne Defekte oder Zwischenfälle traumhaft verlaufen - Generalprobe mehr als bestanden.
Wertvoll zum Winter hin ist, dass die Mängel die beim Arbeiten durchkommen jetzt genau bekannt sind.
Habe mich selten so aufs Grübeln und Schrauben gefreut.

Bis die Schwenkbremse löst dauert es nach dem Start auch ca. 3-5min das ist dann ja im Lot. Zum Manometer für den Vorspanndruck .. das zeigt stumpf 0,35 bar an .. auch nach 1 Woche Standzeit .. denke ich muss mal ein neues besorgen :lol:

Über die Schwenkbremse konnte ich nur kurz mal rüber schauen, nachdem ich eure Posts gesehen habe. Vermute so wie es aussieht liegt es tatsächlich an dem Zylinder (hat etwas wenig Liebe genossen die letzten Jahre) oder am etwas strammen Umlenkhebel.
Lässt sich ja leicht herausfinden, daher habe ich was das Thema angeht wenig Sorgen. Da ich noch kein Handbuch oder Ersatzteilliste hier habe - auf dem Schwenkgetriebegehäuse ist in der einen Ecke (gegenüber vom Zylinder) ein kleiner eingeschraubter Stutzen mit einer losen Blechkappe. Hätte einen sensiblen Schmiernippel erwartet, unter der Kappe ist aber nur eine Öffnung mit einer kleinen Feder. Ist das eine Art Entlüftung oder ein Wartungspunkt? .. gibt es am Schwenkgetriebe keine Schmiernippel? :shock:

Die Kette werde ich nach der Methode mit den vertauschten Hydraulikanschlüssen testen und dann mal berichten.

Was mir beim Arbeiten auch aufgefallen ist - war es normal, dass keine Tankanzeige verbaut wurde?

Schonmal ganz vielen Dank für eure Beiträge!
Finn
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DanielB
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von DanielB » Mo 31. Okt 2016, 22:14

Moin Finn,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem ATLAS!
Eine ausgezeichnete Wahl, da diese Bagger wirklich robust und simpel gebaut sind und es eigentlich noch satt Ersatzteile gibt.

Es freut mich zu hören, dass der erste große Einsatz sauber verlaufen ist!

Zu deinen kleinen Baustellen:

- Das Manometer am Hydrauliktank solltest du wirklich recht zeitnah ersetzen (kostet nur nen 10er oder so),
da der Hydrauliktank immer mit 0,5 bar vorgespannt sein sollte. Das verhindert eine Kavitation im Hydrauliköl, welche langfristig die Pumpe massiv schädigen kann. Daher ist es sinnvoll das Manometer zügig zu ersetzen.

- Das kleine Käppchen auf den Schwenkgetriebe ist eine Entlüftung. Solange sich die kleine Kappe etwas hin unf her wackeln lässt ist alles tutti!

- Wenn du dich an den Luftzylinder des Schwenkgetriebes machst und diesen zerlegst, bedenke bitte, dass sich in diesem Zylinder eine Feder mit ordentlich Bums befindet... mich hätte diese Feder beinahe meine Juwelen gekostet! :shock:
Du bekommst den Zylinder aber in der Regel im ausgebauten Zustand mit ordentlich WD40 wieder zu Gange.
Ich habe meinen eine Woche lang täglich 2 mal ordentlich mit WD40 behandelt und danach flutschte alles wieder.
Solltest du die Schwenkbremse zerlegen wollen, dann schau mal hier in meinem Bericht, da gibt es eine grobe Anleitung wie du die Bremstrommel runter bekommst.

viewtopic.php?f=5&t=267&start=90

Wenn du noch Fragen hast, einfach melden! :D


Beste Grüße aus Bakum,

Daniel



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Webmaster
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Webmaster » Di 1. Nov 2016, 19:52

Zur Ergänzung noch:
Tankanzeige wurde erst ab der E-Serie verbaut.
Ein Schmiernippel sollte am Schwenkgetriebe sein. Beim 1302 ist es oberhalb vom Schwenkritzel. Beim 1602 weiß ich es nicht genau. Anbei ein Bild von der Anleitung.
Wichtig sind auch die Schmiernippel (sollten zwei Stück sein) für den Kugeldrehkranz am Oberwagen. Diese auch manchmal schmieren und vor allem schauen, ob unten die Zentralschmierleitungen dafür nicht defekt sind. Bei meinem waren se defekt. Anbei ein Bild von unten.

Gruß
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Schmierstelle am Schwenkgetriebe.jpg (57.15 KiB) 9608 mal betrachtet
Schmierleitung Drehkranz unten.jpg



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Hydraulikmaulwurf
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Hydraulikmaulwurf » Di 29. Nov 2016, 15:25

Nun mal wieder Meldung von mir. Es hat sich in der letzten Zeit aus Zeitgründen leider nicht viel Großes am Atlas getan. Ich bin euch aber für die guten und netten Tipps sehr dankbar!

Wichtigste Aktion war ihn trocken in der Halle unterzustellen, was doch recht eng von der Höhe her wurde. Bei 5cm Luft nach oben (mit runtergehaltenen Schläuchen) waren die Augen schon groß, aber Halle steht noch :lol: . Im Trockenen mit Licht schraubt es sich auch spät Abends echt gut 8-) .

Die Hinweise haben schonmal sehr geholfen! Die Schmierstelle auf dem ersten Bild habe ich gefunden. Der extra für 1602 angegebene Schmiernippel oben ist leider nach wie vor nicht auffindbar. Vermute der wurde mal abgerissen bei Reparaturen etc. Gibt eine Stelle im Deckel, die etwas abgesetzt ist ... werde bei Zeit die Stelle mal ordentlich reinigen und gucken, ob Reste vom Fettnippel zu sehen sind. Ich werde berichten.
Zentralschmierleitungen sind in Takt und gängig, bin etwas positiv überrascht.

Das Manometer wird getauscht, dient das Radventil (Bildanhang) unter dem Manometer als externer Messpunkt, oder kann man dort bedenkenlos die Anlage leicht unter Druck setzen, um Anzeigen etc. zu testen? Was mich bezüglich Manometern etwas gewundert hat, der Abgriff für das Manometer in der Kabine (keine Funktion) ist ebenfalls in der Nähe des Hydrauliktanks (Sicherheitsventil?)(Bildanhang). Zeigt dieses nicht den derzeiten Druck im Druckspeicher an, ähnlich wie bei Treckern?

Danke Daniel für den Tipp mit dem Luftzylinder! Werde mal berichten ob er es war, sieht aber schon getauscht aus.
Der Kettenantrieb und der Tausch an der Drehdurchführung wurde von mir erstmal mit Vorsicht etwas hinten an gestellt, die betroffenen Schläuche sehen nicht mehr sehr "anfassbar" aus. Nach einiger Überlegung denke ich, dass es die Vorsteuerung ist. Denn wenn ich die schwache Kette auf vollen Vorschub stelle und die starke Kette nur etwas anfahre, so fährt der Bagger annähern geradeaus, aber sehr sehr langsam. Stelle ich nun beide Ketten auf vollen Vorschub, so fährt der Bagger zwar eine Kurve, aber deutlich schneller (Normalgeschwindigkeit). Leider habe ich meine Bedienungsanleitung immer noch nicht erhalten. Kann man die Vorsteuerung nachstellen/einstellen? Könnte mir vorstellen, dass diese eventuell nur unsymmetrisch eingestellt ist.

Bei der Neuverlegung der Kabel habe ich viele "dumme" Notreparaturen beseitigen können. Immer diese Pfuscher :roll: . Die eine Scheibe im Fußbereich wollte ich aus optischen Gründen mal mit auswechseln. Wisst ihr ob die vom AB 1302B passen?

Fragen über Fragen, aber ich möchte dem Atlas auch nicht aus Unwissenheit im stumpfen Gebrauch Unrecht tun.

Danke Jungs, frohes Schrauben und eine schöne Adventszeit!
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Reifenventil?
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Abgriff Manometer in Kabine bei Hydrauliktank. Funktion des silbernen Bauteils Sicherheitsventil?


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Webmaster
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Webmaster » Di 29. Nov 2016, 20:01

Servus !
Danke für die ausführliche Berichterstattung.
So mal schauen, ob ich die Fragen beantworten kann :) :
Dieser Anschluss beim Manometer ist anscheinend nachträglich angebaut worden. Eigentlich sollte dort ein Ablaßhahn verbaut sein, womit man den Vorspanndruck im Hydrauliktank schnell ablassen kann. Für den Fall, wenn z.B. ein Hydraulikschlauch platzt oder wenn man die Anschlüsse vom Zweischalengreifer anschließt. Der Füllanschluß für die Reifen sollte eigentlich direkt am Druckregler sitzen.

Das silberne Bauteil schaut für mich nach dem Druckminderventil für den Vorspanndruck vom Hydrauliktank aus. Dieses hält den Druck von ca. 0,5 bar im Tank konstant. Evtl. ist dann rechts nebendran der Ablasshahn ?! Verfolg mal die Leitungen und schau, wo diese hingehn.

Ich weiß es nicht genau, denke aber nicht, daß Du am Ventil etwas einstellen kannst. Du kannst den Vorsteuerdruck generell einstellen, aber ob das an Vorsteuergerät geht, weiß ich nicht 100%ig.

Die Scheibe vom 1302B ist eine andere. Aber von den D- Baggern werden immer zig als Ersatzteilträger angeboten, da findet sich bestimmt ne Scheibe. Egal ob 1202D, 1302D, 1602D,.. ist die selbe 900er Kabine verbaut.

Dir auch ne schöne Adventszeit.

Gruß



Atlas-1604-Besitzer
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Atlas-1604-Besitzer » Do 5. Jan 2017, 13:09

Servus
Kann es sein das du ihn verkaufst?



Bagger-Tante
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Re: Projekt Atlas Kettenbagger 1602D LC

Beitrag von Bagger-Tante » Fr 6. Jan 2017, 04:11

Hallo,

also an Scheiben sollte nun kein Mangel sein.

Ich empfehle die Schuttberge der großen Baustellen.

Die Frontscheibe für meinen 1302 habe ich aus VSG selbst ausgeschnitten.

Einzig die Kosten für den Alu-Rahmen und das Bohren der Löcher sind angefallen.


...



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