Fahrantrieb Atlas AR 41 A

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thomas1602
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Re: Fahrantrieb Atlas AR 41 A

Beitrag von thomas1602 » Di 27. Mär 2018, 07:28

Hallo.genau meine meinung.hab selber 16 Jahre bei Audi und VW gearbeitet man wird Dan mit der Zeit immer mehr zum Teilewechsler und verlässt sich stur auf den Rechner und den repleitfaden ein Mal was neben der Spur zu machen oder sich Mal richtig Gedanken darüber zu machen was man da eigentlich macht ist nicht mehr drinn.desshalb bis ich da auch weg zu glück.wenn ich daran denke das ich mit meinem 32 Jahre alten Audi 100 in eine Vertragswerkstatt fahren müsste.oh Gott die würden die Hände über den Kopf zusammenschlagen weil sie das nicht mehr hin bekommen.und genauso ist es mit einer 40 Jahre alten Baumaschine wenn man sowas nicht hat oder sich nicht dafür interessiert na dann wirds meistens nix.also selbst ist der Mann Selbermachen fragen und nen anderen Sucher der eimen helfen kann.meine Meinung.
Grüsse.



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DanielB
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Re: Fahrantrieb Atlas AR 41 A

Beitrag von DanielB » Di 27. Mär 2018, 08:22

Moin Männer,

wenn wir schonmal dabei sind...

Ich habe auch schon diverse dieser Erfahrungen gemacht. Die Knaller lieferte
regelmäßig ein großer Landmaschinenhändler aus unserer Nachbarschaft.

Ein Beispiel:

Unser Weidemann 2002DM (Bj. 89) ging regelmäßig einfach so aus.

Mein erster Gedanke: Dieselversorgung

Also Filter geprüft und Förderpumpe getestet. Festgestellt, dass sich viel Rost im Tank befindet.
Tank ist aber leider mit dem Unterrahmen der Maschine verschweißt bzw. ein konstruktiver
Bestandteil des Rahmens. Daher war eine klassische "Sand rein und schütteln Nummer" nicht möglich.

Da ich zu diesem Zeitpunkt noch in Köln gewohnt habe (nur am Wochenende auf dem Hof) und wir den Lader dringend auf dem Hof brauchten, haben wir uns entschieden den Lader zu besagtem Händler zu bringen.

Dieser hat den Tank aufgeschnitten (schief und krumm), einmal mit einem Lappen durchgeputzt
und anschließend mit einem Deckel wieder verschlossen (rechteckiges Blech, verschraubt). Als
Dichtung wurde satt SikaFelx benutzt.

Lader wieder abgeholt... 10 min später... Lader geht wieder aus.

Als ich am Wochenende wieder auf dem Hof war, habe ich den Pfusch dann mal unter die Lupe
genommen. Bei 5 der 12 Schrauben mit denen der Deckel angeschraubt war. wurde die Schraube auf Grund
von überdrehten Gewinden nur vom SikaFlex gehalten, das SikaFlex wurde so satt aufgetragen, dass
überquellende Stücke in den Tank gefallen sind und der Tank wurde wie bereits geschildert
einfach nur mal eben mit einem Lappen ausgeputzt... keinerlei weitere Rostbekämpfung wurde vorgenommen.

Preis: 490€ für maximal 2 Stunden beschissene Arbeit.

Beim Händler angerufen... "Naja, bei so alten Maschinen... da kann man ja viel mehr auch nicht machen!"

Anschließend habe ich einfach den alten Tank aufgeschnitten und einen Kunststofftank verbaut.
Läuft bis heute ohne Probleme.

Beim Güllefass des Nachbarn wurde nach einem Achsenwechsel vergessen die Radmuttern
nach dem losen (2 Gewindegänge) Aufdrehen auch anzuziehen... und er wundert sich auf dem Hof angekommen, warum da Muttern auf den Hof liegen. Beim Händler angerufen...
"Nö, das kann nicht sein! Das waren wir nicht!"

So könnte ich jetzt noch ewig weiter aufzählen.

Also lautet mein Fazit:

Es gibt sicher Werkstätten in denen fähige und ausgefuchste Experten arbeiten.
Nur sind diese leider immer weniger und schwerer zu finden.

Auch muss ich leider feststellen, dass der Nachwuchs (selbstverständlich gibt es auch hier sicherlich viele Ausnahmen) immer unmotivierter und "fachidiotischer" wird. Es mangelt oft an Herzblut!

So, nun haben wir alle genug gemeckert! ;)

Ich muss aber nochmal nachschieben, dass die meisten von uns ihre Maschinen nur als Hobby haben.
Daher kann ich es auch nachvollziehen, dass man in der Hoffnung Geld zu sparen auch mal
versucht eine Blackbox mit Potis von Conrad zu retten.
Ich kann es aber auch verstehen, dass man als Profi (der es am Ende ausbaden muss) irgendwann auch mal die Nase voll hat. Aber dafür bekommt man dann ja schließlich auch Geld.

Also.. alle mal ganz entspannt durch die Hose atmen! :D :lol: :D

Ich finde es auf jeden Fall super, dass wir kleinen Freaks uns hier alle gegenseitig helfen!

Beste Grüße,

Daniel



traktorist2222
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Re: Fahrantrieb Atlas AR 41 A

Beitrag von traktorist2222 » Sa 31. Mär 2018, 22:15

Hallo zusammen, hallo speziell an Markus,

ich möchte noch paar Anmerkungen/Antworten zu dem, was du da geschrieben hast, anbringen...

Zuerst mal Danke für die Tipps, die du mir gegeben hast - zum Ausbau des Anlassers und zur Keilriemenlänge, viel mehr war es glaub gar nicht. Ich hätte den Radlader gerne bei dir in Reparatur gebracht und habe mich diesbezüglich letztes Jahr auch schlau gemacht, was der Hin- und Rücktransport per Spedition kosten würde. Es waren, wenn ich mich richtig erinnere, ca. 1500 € nur Transportkosten. Nun ist es so, dass ich an den Radlader dran gelaufen bin, ich brauche nicht unbedingt einen Radlader. Es macht mir aber Spaß, so eine alte Maschine zu nutzen und vor einer Verschrottung zu bewahren. Jedoch heißt das nicht, dass ich mehrere tausend Euro reinhänge, die bei einem Verkauf nie mehr zu erzielen wären.

Zum nächsten Punkt, ich habe den Radlader zur nächsten (ca. 80 km) Atlas-Vertragswerkstatt gebracht, u.a. weil der Meister dort mir von jemandem empfohlen wurde. Soweit er mir erzählt hat, beziehen die Elektronikbauteile für die alten Radlader übrigens auch bei dir. Wieso sollte er den Fahrantrieb nicht reparieren können? Als diese Radlader noch massenweise bei den Baufirmen im Einsatz waren, konnte er es doch auch. Ich glaube dir, dass du der absolute "Spezi" für diese Maschinen bist, aber deshalb bestimmt nicht der einzige, der eine Instandsetzung durchführen kann.

Dann noch zu den Ersatzteilen. Bei Ebay habe ich außer einem Ersatzteilkatalog gar nichts gekauft für den AR 41 A. Ich habe auch keine Teile bei dir angefragt, was denn auch. Anlasser und Lima konnte ich beim Ersatzteilgroßhandel besorgen, viel mehr habe ich ja noch gar nicht gebraucht dafür.

Und zu guter Letzt zu den Tipps, und der Verknüpfung von Tipps, Geld und Ersatzteilen...
Wir sind hier, wenn ich es richtig verstanden habe, in einem Forum, dessen Hauptteil der Nutzer als Hobby ältere Bagger, Radlader etc. selbst wieder herrichtet und neben allgemeinem Austausch hier nach Rat, Tipps und Anleitung sucht. Dies an die Forderung zu knüpfen, dann auch gefälligst die Ersatzteile bei dir zu kaufen oder gleich die ganze Maschine in Reparatur zu bringen, finde ich doch etwas seltsam anmutend.
Als kleinen Vergleich, ich repariere im Nebenerwerb Stihl-Motorsägen und bin hier spezialisiert auf ältere Maschinen, habe auch sehr viele nicht mehr lieferbare Ersatzteile an Lager etc. Im Motorsägen-Forum www.motorsaegen-portal.de gebe ich auch regelmäßig Tipps und helfe virtuell beim Reparieren. Oftmals lässt sich darüber dann auch das eine oder andere Teil verkaufen, aber dies zur Bedingung zu machen bzw. nachher dann verärgert zu sein, wenn man nichts verkauft hat, finde ich Unsinn.

Soweit mal...

Grüße
Martin



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Re: Fahrantrieb Atlas AR 41 A

Beitrag von traktorist2222 » Di 29. Jan 2019, 08:06

Hallo zusammen,

der Radlader fährt nun wieder super! :D Die Werkstatt hat einen Regelmagneten an der Fahrpumpe erneuert, einen gebrauchten Poti eingebaut und alles eingestellt.

Fertig repariert ist er dennoch noch nicht: Die Bremsen müssen noch gemacht werden (neue Radbrems- und Geberzylinder), Steuerblock abdichten, Kleinigkeiten. Aber die Hauptsache ist gemacht.

Das mal als Zwischenstand!

Gruß
Martin



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Re: Fahrantrieb Atlas AR 41 A

Beitrag von Webmaster » Di 29. Jan 2019, 19:39

Hi Martin,

das hört sich ja super an !
Vielen Dank für Deine Rückmeldung !

Gruß



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Re: Fahrantrieb Atlas AR 41 A

Beitrag von traktorist2222 » Fr 23. Dez 2022, 18:11

Wer sich an meinen Radlader und die Berichterstattung hier noch erinnerte, hatte wohl gedacht, das Ganze hätte sich erledigt. Dem ist allerdings nicht so...

Gemäß dem Grundsatz "Gut Ding will Weile haben" ist die Reparatur meines Atlas AR 41 A nach ca. 5 1/2 Jahren nun fast abgeschlossen. Das angehängte Bild ist vorletzten Montag entstanden, nachdem ich eine Probefahrt damit über den Hof gemacht habe.
Übrigens ist er bei -5°C nach der zweiten Umdrehung angesprungen, und das, obwohl man einen Deutz F2L511D nicht vorglühen kann...

Für Ende dieses oder Anfang nächstes Jahr ist der Heimtransport geplant. Hier werde ich dann selbst noch ein paar Sachen dran erledigen wie div. neue Schläuche, Montage von 4 gebauchten Reifen (habe ich bereits hier liegen), Anfertigung einer Euro-Aufnahme, Batterie-Trennschalter, neuer Sitz etc.

Fortsetzung folgt! :)

Bild



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Re: Fahrantrieb Atlas AR 41 A

Beitrag von Webmaster » Mo 26. Dez 2022, 09:49

Klasse, freut mich, daß es weiter geht :) .

Gruß



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