Vom Hinterreifen überholt

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Christian
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Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von Christian » Sa 17. Aug 2013, 00:09

Guten Abend zusammen,
ich entweihe diese Kategorie mal um mein heutiges Erlebnis niederzuschreiben.
Zufälle hat schon jeder mal erlebt, auch extreme...
Aber was mir heute passiert ist... eigentlich sollte ich es niemanden erzählen... zum einen extrem peinlich aber andererseits zu mysteriös um es für sich zu behalten.
Kurzfassung der Vorgeschichte:
Donnerstag Abend (hochheiliger Feiertag im katholischen Bayern) hab ich meinen Maikäfer zu meinem Arbeitskollegen gefahren, um Freitag früh eine Hecke zu beseitigen und einen Graben für das Fundament einer Gartenmauer zu erstellen und diverse Wurzelstöcke zu beseitigen. Soweit so gut, Hecke weg, Graben ausgehoben und Wurzelstöcke entfernt. Nach getaner Arbeit trat ich die einstündige Heimreise an (im Schlepptau einen ausgemusterten Miststreuer um meine Anbaugeräte zu transportieren... jaaa, mein Maikäfer hat sogar eine Hängerkupplung ;) )
Kurz vor dem Ziel bog ich auf die letzte Hauptstraße ein, da passierte es, mein Gefährt kippt leicht nach links hinten (was ich in dem Augenblick nicht registrierte) und im Augenwinkel seh ich einen Reifen rollen... und siehe da, der Reifen überholt mich, überquert ohne Hemmungen die Hauptstraße und lehnt sich nach mehreren Schlenkern an den Gartenzaun gegenüber.
Komische Situation, dachte mir: OK... Sachen gibts... .... .... F*** M**** )(/&%$§%&/() !!!!!!
DAS IST MEIN REIFEN!!!
Ich weis nicht wie lange ich auf der Kreuzung stand und abwechselnd den Reifen am Gartenzaun, und den Rest meiner linken hinteren Zwillingsbereifung angestarrt habe....
Irgendwann hab ich die Gesamtsituation begriffen und angefangen gegenzusteuern. Den Reifen vom Gartenzaun zurückgerollt, Bagger aufgebockt die Reifen wieder auf die Bolzen gefädelt... Dann der Gedanke wie ich die Reifen auf der Felge ohne Radmuttern fixieren sollte....
Und dann (glaubt es mir oder auch nicht) kam mir der Blick auf die letzten 30m (ja Meter!) meiner zurückgelegten Strecke... Alle 5 Meter eine Radmutter auf dem Asphalt (erinnerte an Hänsel und Gretel die Brot streuten..)
Mit dem überdimensionalen Franzosen schnell 2 Muttern festgewürgt (schrauben kann man das nicht nennen, könnt euch ja vorstellen wie die Bolzen aussehen, insbesondere das Gewinde :evil: )
und die letzen 800m bis zum Stellplatz gefahren. Auf dem Rückweg per Auto Ausschau nach den 2 fehlenden Muttern gehalten... ohne Erfolg... "naja, wenns weiter nichts ist" dachte ich mir und fuhr Richtung Heimat. Kaum zuhause angekommen ruft mich mein Bruder an (was er die letzten 10 Jahre nicht tat und malte mir schon das schlimmste aus...) "ähhh, duuu, der Nachbar war gerade da und hat mir 2 riesige Muttern gegeben, er meint die hast du mit deinem Bagger verloren" :shock:

(Off Topic: Glaubt ihr das ist der Richtige Moment einen Lottoschein auszufüllen??)

Wie hoch stehen die Chancen das man acht Radmuttern und einen Reifen verliert UND alles auf einer Wegstrecke von 100m wiederfindet? Wenn auch zeitverzögert mit Hilfe eines Nachbarn?

Mal abgesehen wie das ganze passieren konnte (Die Radmuttern hab ich vor 2 Monaten angezogen, gefühlte 500Nm und dann nochmal 90° ohne absetzen ;) ) die heutigen Erlebnisse geben mir doch Rätsel auf....

Ich hoffe dem einen oder anderen hat mein heutiges Erlebnis zum schmunzeln gebracht, oder wenigstens auf den Gedanken die Radmuttern ab und an zu kontrollieren. (hab schon erlebt das Bauarbeiter zum Feierabend in die Firma kamen und meinten: die letzten 20km war der Transporter ganz schön laut... und fand dann am Fahrzeug eine Felge vor mit 5 Langlöchern die 2 Radbolzen nebeneinander aufnehmen könnten, aber es waren zumindest noch 3 Muttern auf dem Bolzen drauf... locker, aber sie waren drauf)

8 Muttern.... 10km/h Reisegeschwindigkeit... alle verloren... kann nur mir passieren...


Vielen Dank fürs lesen!

Euer Christian


Atlas AB1200
Derjenige der mir eines der letzten Rätsel der Menschheit löst kriegt einen, nein sogar zwei Kasten Bier: Wo sind die Schmiernippel vom Drehkranz?
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weissnich
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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von weissnich » Sa 17. Aug 2013, 10:47

da kannst du dich nur freuen das keiner was von deinen teilen abbekommen hat.. :o
zum glück ist niemandem was passiert und auch dein 1200er schätzchen hat nur kaputte radbolzen.. wir erwarten dann deinen ausführlichen rep. bericht :lol: :lol:

zeigt aber wie wichtig eine gute versicherung ist, wenn man mit nem bagger auf den strassen fährt.. ;)



oliver
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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von oliver » Sa 17. Aug 2013, 23:44

Hallo Christian,

will ja jetzt nicht blöd fragen, aber ich lese irgendwie immer nur von Radmuttern!
Waren da nicht jeweils auch Federringe zur Sicherung drunter?
Meine da gehören welche drunter und bei meinem sind da auch welche...

Gruß
Oliver



Christian
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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von Christian » Di 17. Sep 2013, 22:10

Hallo Männer,
Bin auch mal wieder hier und möchte an dieser Stelle gleich mal die 2 Kommentare über mir kommentieren:

@ weissnich:
Reparaturbericht gibts selbstverständlich mit Bildern.
Mit der Versicherung hast du natürlich vollkommen recht, hätte blöd ausgehen können. Fußgänger, Radfahrer, Auto, extrem teures Auto :( (hatte schon mal das Glück 2 baugleiche Harley´s beim linksabbiegen mit einem Traktor zu schrotten. Zum Glück nichts passiert und die 60000 DM Schaden übernahm die Versicherung anstandslos)
Mein Bagger ist in der Betriebshaftpflicht von meinem Vater mit drin, kostet ein paar Cent aber sicher ist sicher ;)

@ oliver:
Das System mit den Federringen kenne ich zwar, aber in meinem Fall sind keine Verbaut. Mutter ist konisch, Loch in der Felge ist konisch. Wie wir es alle vom Auto kennen.

Hier mal ein Bild der "abgelutschten" Radbolzen:


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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von Christian » Di 17. Sep 2013, 22:14

Bolzen1.jpg


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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von Christian » Di 17. Sep 2013, 22:37

Mein selbstgebastelter Schneideisenhalter:
bolzen2.jpg


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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von Christian » Di 17. Sep 2013, 22:40

Die überarbeiteten Bolzen, fast wie neu:
bolzen3.jpg


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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von Webmaster » Mi 18. Sep 2013, 16:59

Diese Arbeit hab ich bei meinem auch hintermir. Da gingen die Muttern sehr schwer herunter. Also Räder demontiert, alle Radbolzen nachgeschnitten und leicht mit Paste bestrichen. Gleich auch bei den hinteren Reifen Ventilverlängerungen angebrachg um den Luftdruck zu prüfen.

Gruß



Bagger-Tante
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Re: Vom Hinterreifen überholt

Beitrag von Bagger-Tante » Di 27. Sep 2016, 22:44

Hallo,

dazu folgende eigene Erkenntnisse:

A) Drei Radmuttern beim Golf-1 verloren:
Auto von einem Bekannten ausgeliehen.
Fahrstecke: 100 km Autobahn hin.
Zurück über Landstraße, weil das Wetter so schön war.
Im Rückspiegel nach 30 km Klackern gehört und gesehen.
Angehalten.
Zwei Radmuttern wiedergefunden.
Kein Bordwerkzeug.
Hilfsbereiter Anwohner hat mir einen Radmutternschlüssel geliehen.
Grund:
Der Eigentümer hatte auf Sommerbereifung umgeschraubt.
Aber keine Ahnung von Drehmomenten an Radmuttern.

B) Radbolzen allgemein:
Das Gewinde ist bei den Radbolzen aufgerollt.
Beim 'Nachschneiden' zerstört man das Gefüge.
Daher bitte niemals Radbolzen nachschneiden !
Für Gewindebohrer gibt es dann Gewindeformer.
Ob es für Schneideisen auch etwas entsprechendes gibt, weiß ich leider nicht.
Festigkeitsklasse Radbolzen: 10.9
Festigkeitsklasse Radmuttern: 8.8

C) Der Fliesenleger bei uns im Ort hat vor drei Jahren von seinem 4-rädrigen Anhänger auf einen Schlag
an einem Rad alle vier Radmuttern verloren.
Also ausgestiegen, und das verlorene Rad wieder eingesammelt.
Vor der Weiterfahrt noch ein Blick über die Straße.
Ergebnis:
Das Rad hatte eine mittelalte Fußgängerin getroffen.
Die war auf der Stelle tot.

So schnell kann es gehen !!!


...



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