nachdem ich die letzten Wochen einiges an meinem Bagger gemacht habe möchte ich hier nochmal drüber berichten.
Angefangen hat alles damit, dass mir die Drehdurchführung aufgegeben hat (getropft hat sie schon länger etwas). Mit der Folge, dass sich in der Halle eine ca. 3x3m große Ölpfütze unter dem Bagger gebildet hat(vermutlich über den Vorspanndruck im Tank begünstigt). Das natürlich einige Tage bevor ich Ihn wieder mal gebraucht hätte.

Also habe ich alle Schläuche zuerst vom Hauptarm, dann von der Durchführung entfernt und konnte die Drehdurchführung so mit einem Kettenzug nach unten ablassen. Zerlegen ging dann relativ einfach, da sich die alten Dichtungen doch schon etwas erhärtet hatten.
Nachdem ich dann bei Atlas Nordhessen zuerst die falschen Dichtungen bestellt hatte (Umtausch war kein Problem) konnte wieder zusammen- und eingebaut werden.
Wichtig nur, dass man vor dem Zusammenschieben von Hülse und Welle mit ordentlich Öl arbeitet, da sonst trotz Fase durch die vielen Dichtkanten eine ganz schöne Kraft zum zusammenführen aufgebracht werden muss. Als nächstes gings dann an die Pumpenkupplung. Das hier was im Argen ist hat sich schon immer bemerkbar gemacht wenn es beim Abstellen des Motors ein lautes "Klonk" gab. Also wurden beidseitig die ALu-Mitnehmer erneuert und ein neuer Elastomerring eingesetzt.
Vorher wurden die übrigen Stückchen davon aus der Schwungradglocke gepopelt

Als nächstes ging es an einen der Radbremszylinder der undicht war.
Hier ist direkt beim demontieren der Räder aufgefallen, dass nicht alle Radschrauben fest waren.
Die Beläge wurden so gut es ging vom Öl befreit, Simmering und O-Ring von Planetengetriebe wurden erneuert
(evtl. war auch hier eine Ursache für die Undichtigkeit).
Den Zylinder habe ich mangels bezahlbarem Reparatursatz zum Überholen weggeschickt (Neupreis weit über 1000€ original). Einen Nachbau hätte es auch gegeben, dieser wäre auf ca. 400,- gekommen, wäre aber erst im Juli lieferbar gewesen.
Danach wurde der Linke Hauptarm-Zylinder neu abgedichtet, da er leicht geschwitzt hatte.
Ausbauen war kein Problem, die Demontage des Kolbens gestaltete sich jedoch als etwas schwierig.
Um alle 4 Stirnlöcher ordentlich anzupacken habe ich mir vorab ein Werkzeug gebaut. Nachdem hierbei die Mutter+ Zölliger Schlagschrauber nicht ausgereicht hat und vom 3/4" Ratschenkasten sowohl Ratsche als auch Knebel geschrottet wurde haben wir eine 30er Welle aufgeschweißt und ein 2,5m Rohr als Verlängerung verwendet.
Das und ein wenig Wärme (nicht zu viel) brachten dann den Erfolg.
Die hier verbaute Gleitringdichtung wurde vor der Montage in heißem Wasser vorgewärmt und ,da sie sich hierbei dehnt, anschließend mit einer Kalibierhülse wieder auf Nennmaß gebracht (Alternativ sollte auch ein Kolbenspannband funktionieren)