Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
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Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Hallo zusammen,
seit längerem hatte ich mit dem Gedanken gespielt – nun das Projekt durchgezogen:
Eigenbau eines Baggerspalters.
Folgendes Material war nötig:
- Stahlträger (Doppel - T- Träger, HEM empfehlenswert) mit ausreichender Festigkeit
- Hydraulikzylinder doppeltwirkend mit ausreichend Kraft (300kN)
- Stahlplatten in der Stärke des Stahlträgers (25mm)
- Distanzblech (0,5 mm Stärke)
- Messingblech
- Anschweißaugen
- Euro-Koppelhaken
- Hydraulikschläuche mit Kupplung
- Diverse Kleineteile (Schrauben, Schmiernippel, Splinte)
- Hardox-Flachmaterial (z.B. alte Greiferschneide)
- Bolzen für Zylinderbefestigung
- Distanzstücke für Bolzen
- Diverser Profilstahl und Stahlblechstücke
Aller Anfang ist schwer. Die größte Herausforderung ist es sich Gedanken darüber zu machen, wie das Gerät später aussehen soll und wie die Funktion zu erfolgen hat. Ich habe mich hierzu für eine liegende Variante, die über dem Holzstamm platziert wird, entschieden. Der Auswurf des Holzes zur Seite war mich auch wichtig, da sonst wegen jedem Stück eine größere Drehbewegung nötig ist, was zu Lasten der Performance geht.
Spantechnisch wurde mit dem Schlitten begonnen. Der Schlitten wurde mit M12er Schrauben vorgespannt, um die Bohrungen für die M20er Schrauben mit der Magnetbohrmaschine durchführen zu können. Wichtig ist, dass hier bereits alle Elemente wie später vorgesehen übereinander liegen (Platte, Zwischenplatte, Messingführung, Distanzblech). Tipp: Lieber eine Distanzblech mehr unterlegen (nötig, um genügend Spiel im Schlitten zu haben), welches später wieder entfernt wird. Das ist jedenfalls leichter, als später nochmal ein passendes Distanzblech zu fertigen.
Auf ähnliche Weise können auch die Distanzplatten für den späteren Schneidstempel gebohrt werden. Hier ist jedoch eine Säulenbohrmaschine besser geeignet.
Sofern nicht passend bestellt, müssen nun die weiteren Stahlteile auf Maß geschnitten werden.
Nun kommt schon das Schweißen. Bei einer Materialstärke von 25 mm ist zwar mit wenig Verzug zu rechnen, trotzdem sollte aber mit Bedacht gearbeitet werden, um unnötige Spannungen im Werkstück zu vermeiden.
Nachdem der Schlitten geschweißt wurde, erfolgte dann der Funktionstest auf dem Träger. Eingefettet muss sich der Schlitten von Hand bewegen lassen.
Nun kann der Zylinder (ausgefahren) bereits auf einer Seite montiert werden. Hierzu sollte der Schlitten in Endstellung stehen. Somit ergibt sich dann die Position der zweiten Anschweißaugen.
Sind diese befestigt und der Schutz über dem Zylinder angebracht, geht es schon mit der Schneiden weiter. Hierbei habe ich mich für ein Wechselsystem (schraubbar) entschieden. Zum ersten Test wurde eine einfache Schneide verwendet.
Leider waren die Hydraulikschläuche zu kurz, weshalb er das erste Mal liegend getestet wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=R_pYFWxDLH0
Um den Holzspalter evtl. auch einfach auf einen Liegenden umbauen zu können, habe ich die Euro-Koppelhaken nur angeschraubt. Nun noch die passenden Hydraulikschläuche montieren und los geht der erste große Test. Hier das Ergebnis:
https://www.youtube.com/watch?v=3K1TJej6VYc&t=117s
https://www.youtube.com/watch?v=-4wOtv6e4fA
Später wurde dann noch ein 6-fach Spaltmesser gebaut. Um die Kosten im Rahmen zu halten wurde hier Altmaterial verwendet.
Zum Schluss noch ein bisschen Atlas Farbe, muss ja zum Bagger passen .
Leider war es nicht schön den Spalter auf einer Euro-Palette abzustellen. Deshalb habe ich eine Palette mit Sondergröße kreiert.
seit längerem hatte ich mit dem Gedanken gespielt – nun das Projekt durchgezogen:
Eigenbau eines Baggerspalters.
Folgendes Material war nötig:
- Stahlträger (Doppel - T- Träger, HEM empfehlenswert) mit ausreichender Festigkeit
- Hydraulikzylinder doppeltwirkend mit ausreichend Kraft (300kN)
- Stahlplatten in der Stärke des Stahlträgers (25mm)
- Distanzblech (0,5 mm Stärke)
- Messingblech
- Anschweißaugen
- Euro-Koppelhaken
- Hydraulikschläuche mit Kupplung
- Diverse Kleineteile (Schrauben, Schmiernippel, Splinte)
- Hardox-Flachmaterial (z.B. alte Greiferschneide)
- Bolzen für Zylinderbefestigung
- Distanzstücke für Bolzen
- Diverser Profilstahl und Stahlblechstücke
Aller Anfang ist schwer. Die größte Herausforderung ist es sich Gedanken darüber zu machen, wie das Gerät später aussehen soll und wie die Funktion zu erfolgen hat. Ich habe mich hierzu für eine liegende Variante, die über dem Holzstamm platziert wird, entschieden. Der Auswurf des Holzes zur Seite war mich auch wichtig, da sonst wegen jedem Stück eine größere Drehbewegung nötig ist, was zu Lasten der Performance geht.
Spantechnisch wurde mit dem Schlitten begonnen. Der Schlitten wurde mit M12er Schrauben vorgespannt, um die Bohrungen für die M20er Schrauben mit der Magnetbohrmaschine durchführen zu können. Wichtig ist, dass hier bereits alle Elemente wie später vorgesehen übereinander liegen (Platte, Zwischenplatte, Messingführung, Distanzblech). Tipp: Lieber eine Distanzblech mehr unterlegen (nötig, um genügend Spiel im Schlitten zu haben), welches später wieder entfernt wird. Das ist jedenfalls leichter, als später nochmal ein passendes Distanzblech zu fertigen.
Auf ähnliche Weise können auch die Distanzplatten für den späteren Schneidstempel gebohrt werden. Hier ist jedoch eine Säulenbohrmaschine besser geeignet.
Sofern nicht passend bestellt, müssen nun die weiteren Stahlteile auf Maß geschnitten werden.
Nun kommt schon das Schweißen. Bei einer Materialstärke von 25 mm ist zwar mit wenig Verzug zu rechnen, trotzdem sollte aber mit Bedacht gearbeitet werden, um unnötige Spannungen im Werkstück zu vermeiden.
Nachdem der Schlitten geschweißt wurde, erfolgte dann der Funktionstest auf dem Träger. Eingefettet muss sich der Schlitten von Hand bewegen lassen.
Nun kann der Zylinder (ausgefahren) bereits auf einer Seite montiert werden. Hierzu sollte der Schlitten in Endstellung stehen. Somit ergibt sich dann die Position der zweiten Anschweißaugen.
Sind diese befestigt und der Schutz über dem Zylinder angebracht, geht es schon mit der Schneiden weiter. Hierbei habe ich mich für ein Wechselsystem (schraubbar) entschieden. Zum ersten Test wurde eine einfache Schneide verwendet.
Leider waren die Hydraulikschläuche zu kurz, weshalb er das erste Mal liegend getestet wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=R_pYFWxDLH0
Um den Holzspalter evtl. auch einfach auf einen Liegenden umbauen zu können, habe ich die Euro-Koppelhaken nur angeschraubt. Nun noch die passenden Hydraulikschläuche montieren und los geht der erste große Test. Hier das Ergebnis:
https://www.youtube.com/watch?v=3K1TJej6VYc&t=117s
https://www.youtube.com/watch?v=-4wOtv6e4fA
Später wurde dann noch ein 6-fach Spaltmesser gebaut. Um die Kosten im Rahmen zu halten wurde hier Altmaterial verwendet.
Zum Schluss noch ein bisschen Atlas Farbe, muss ja zum Bagger passen .
Leider war es nicht schön den Spalter auf einer Euro-Palette abzustellen. Deshalb habe ich eine Palette mit Sondergröße kreiert.
Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Alter Lachs!
Das ist mal ein amtlicher Spalter!!!
Ich finde es super, dass du mit Messinglaufflächen arbeitest!
Die meisten Eigenbau Spalter haben meiner Meinung nach das
Problem, dass ein großer Teil der Kraft in Reibung verpufft!
Hast du denn mal an die Option eines Pendelrotators gedacht?!
Dann müsstest du nicht immer exakt zum Holz stehen...
Aber wie gesagt... top Teil!!!
Beste Grüße,
Daniel
Das ist mal ein amtlicher Spalter!!!
Ich finde es super, dass du mit Messinglaufflächen arbeitest!
Die meisten Eigenbau Spalter haben meiner Meinung nach das
Problem, dass ein großer Teil der Kraft in Reibung verpufft!
Hast du denn mal an die Option eines Pendelrotators gedacht?!
Dann müsstest du nicht immer exakt zum Holz stehen...
Aber wie gesagt... top Teil!!!
Beste Grüße,
Daniel
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- Registriert: Do 26. Jun 2014, 12:28
Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Hi Daniel,
die Idee mit dem Pendelrotator hatte ich auch in Betracht gezogen. Ursprünglich wollte ich es sogar so konstruieren. Hier sah ich allerdings das Problem, dass es richtig teuer wird, weil die Leitung vom Löffelzylinder durch die Drehdurchführung geleitet werden muss (bei 360°Drehbar). Alternativ dazu hätte ein Rotator verwendet werden können der keine ganze Umdrehung macht, was meiner Meinung nach keine so gelungene Lösung wäre.
Somit habe ich mich erst mal für die Variante entschieden die Euroaufnahme anzuschrauben (ca. 60€ für die Koppelhaken, Rest Altmaterial und Zeit)
Ein Vorteil ist meiner Meinung nach auch, dass der Spalter immer in Position steht und somit keine Pendelbewegungen Wartezeiten verursachen.
Der Nachteil ist klar, dass hier das Holz in gleicher Richtung liegen muss.
Hierzu habe ich den Holzstoß mit dem Holzgreifer gesetzt.
Trotzdem Danke für den Tipp!
Gruß
Stefan
die Idee mit dem Pendelrotator hatte ich auch in Betracht gezogen. Ursprünglich wollte ich es sogar so konstruieren. Hier sah ich allerdings das Problem, dass es richtig teuer wird, weil die Leitung vom Löffelzylinder durch die Drehdurchführung geleitet werden muss (bei 360°Drehbar). Alternativ dazu hätte ein Rotator verwendet werden können der keine ganze Umdrehung macht, was meiner Meinung nach keine so gelungene Lösung wäre.
Somit habe ich mich erst mal für die Variante entschieden die Euroaufnahme anzuschrauben (ca. 60€ für die Koppelhaken, Rest Altmaterial und Zeit)
Ein Vorteil ist meiner Meinung nach auch, dass der Spalter immer in Position steht und somit keine Pendelbewegungen Wartezeiten verursachen.
Der Nachteil ist klar, dass hier das Holz in gleicher Richtung liegen muss.
Hierzu habe ich den Holzstoß mit dem Holzgreifer gesetzt.
Trotzdem Danke für den Tipp!
Gruß
Stefan
Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Moin Stefan,
Da hast du natürlich nicht unrecht!
Solltest du doch einmal einen Rotator benötigen, so teuer sind die garnicht... auch die mit Drehdurchführung nicht. Die Qualität geht klar... ein Kumpel von mir hat so einen an seinem Holzgreifer.
Was ist das eigentlich für eine obergeile Magnetbohrmaschine die du da hast?! Die sieht recht unkaputtbar aus!!!!
Beste Grüße,
Daniel
Da hast du natürlich nicht unrecht!
Solltest du doch einmal einen Rotator benötigen, so teuer sind die garnicht... auch die mit Drehdurchführung nicht. Die Qualität geht klar... ein Kumpel von mir hat so einen an seinem Holzgreifer.
Was ist das eigentlich für eine obergeile Magnetbohrmaschine die du da hast?! Die sieht recht unkaputtbar aus!!!!
Beste Grüße,
Daniel
Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Ein super Bericht Stefan, danke
Das Ding macht eine guten Eindruck, respekt.
Gruß
Das Ding macht eine guten Eindruck, respekt.
Gruß
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Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Hi DanielB,
die Magnetbohrmaschine ist eine Duss D32II. Sieht unkaputtpar aus; lt. den Technikern von Duss ist das auch so. Kurz nach meiner (gebrauchten) Anschaffung, hat sie jedoch das Duss Werk mal wieder sehen müssen, da ein Lagerschaden aufgetreten war. Leider hat der Vorgänger beim Austreiben der Bohrer unsachgemäß gearbeitet, was zu Lasten des Lagers ging . Nun fand gleich eine Generalüberholung im Werk statt. Kann die Marke nur empfehlen. Es gibt auch eine Ersatzteilliste sowie einen prima Service. Bohren ist mit der Maschine bis Durchmesser 32 in Stahl möglich (MK3). Hierzu kann man 4 Schaltstufen im Getriebe wählen. Mir war bei der Auswahl eben wichtig, dass die Bohrer mit Morsekegel verwendet werden können und Bohrungen bis mindesten 22mm machbar sind.
So habe jetzt den Spalter auch komplett lackiert zusammengebaut und einsatzbereit abgeschmiert. Demnächst soll der erste Haufen gespalten werden
Gruß
Stefan
die Magnetbohrmaschine ist eine Duss D32II. Sieht unkaputtpar aus; lt. den Technikern von Duss ist das auch so. Kurz nach meiner (gebrauchten) Anschaffung, hat sie jedoch das Duss Werk mal wieder sehen müssen, da ein Lagerschaden aufgetreten war. Leider hat der Vorgänger beim Austreiben der Bohrer unsachgemäß gearbeitet, was zu Lasten des Lagers ging . Nun fand gleich eine Generalüberholung im Werk statt. Kann die Marke nur empfehlen. Es gibt auch eine Ersatzteilliste sowie einen prima Service. Bohren ist mit der Maschine bis Durchmesser 32 in Stahl möglich (MK3). Hierzu kann man 4 Schaltstufen im Getriebe wählen. Mir war bei der Auswahl eben wichtig, dass die Bohrer mit Morsekegel verwendet werden können und Bohrungen bis mindesten 22mm machbar sind.
So habe jetzt den Spalter auch komplett lackiert zusammengebaut und einsatzbereit abgeschmiert. Demnächst soll der erste Haufen gespalten werden
Gruß
Stefan
Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Moin Stefan!
Duss ist ja bekanntlich ein Name für Qualität!
Wusste aber nicht, dass die auch Magnetbohrmaschinen
gebaut haben. Ich kenne Duss eigentlich nur von Bohr- und Stemmhämmern.
Aber der fundierte und gute Service ist halt das, was gute Hersteller ausmacht!
Der Spalter sieht echt erste Sahne aus!!!!
Glückwunsch!
Beste Grüße,
Daniel
Duss ist ja bekanntlich ein Name für Qualität!
Wusste aber nicht, dass die auch Magnetbohrmaschinen
gebaut haben. Ich kenne Duss eigentlich nur von Bohr- und Stemmhämmern.
Aber der fundierte und gute Service ist halt das, was gute Hersteller ausmacht!
Der Spalter sieht echt erste Sahne aus!!!!
Glückwunsch!
Beste Grüße,
Daniel
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- Beiträge: 68
- Registriert: Do 26. Jun 2014, 12:28
Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Hi Daniel,
also Serienfertigung ist bis jetzt noch nicht geplant.
Hier mal ein Link mit dem 6er Spaltkreuz in Aktion:
https://www.youtube.com/edit?o=U&video_id=cIGtuCoLCnE
Mit der Funktion bin ich nun sehr zufrieden. Leider nicht mit der Standzeit der Schneiden
Wie oben beschrieben habe ich "Altmaterial" verwendet.
Hier habe ich allerdings an der falschen Stelle gespart. Man sieht auf dem Bild, dass die Hauptschneide (Hardox) äußerst Standhaft war. Die Nebenschneiden dafür nicht. Gut ich gebe zu, es waren die Schare eines Pfluges, bei der die Funkenprobe, sowie ein Biegetest vielversprechend aussahen.
Nun darf ich nochmal so ein 6er Kreuz fertigen, allerdings werde ich Hardox kaufen. Zur Not auch Neumaterial, wenn ich nichts gebrauchtes auftreiben kann.
Gruß
Stefan
also Serienfertigung ist bis jetzt noch nicht geplant.
Hier mal ein Link mit dem 6er Spaltkreuz in Aktion:
https://www.youtube.com/edit?o=U&video_id=cIGtuCoLCnE
Mit der Funktion bin ich nun sehr zufrieden. Leider nicht mit der Standzeit der Schneiden
Wie oben beschrieben habe ich "Altmaterial" verwendet.
Hier habe ich allerdings an der falschen Stelle gespart. Man sieht auf dem Bild, dass die Hauptschneide (Hardox) äußerst Standhaft war. Die Nebenschneiden dafür nicht. Gut ich gebe zu, es waren die Schare eines Pfluges, bei der die Funkenprobe, sowie ein Biegetest vielversprechend aussahen.
Nun darf ich nochmal so ein 6er Kreuz fertigen, allerdings werde ich Hardox kaufen. Zur Not auch Neumaterial, wenn ich nichts gebrauchtes auftreiben kann.
Gruß
Stefan
Re: Eigenbau eines Baggerspalters / Holzspalters
Da kommt schon Gewalt drauf .
Hardox ist Spitze. Verwenden wir auch und hält und hält.
Gruß
Hardox ist Spitze. Verwenden wir auch und hält und hält.
Gruß