Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

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Webmaster
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Webmaster » Di 16. Dez 2014, 19:15

Das wurde ich auch immer gefragt, was ich mit meinem Bagger mache :lol: .
Bei mir waren damals beide Planierschildzylinder innerlich undicht, so daß man den Bagger nie richtig abstützen konnte. Als ich se überholen wollte waren innerlich die Kolbenstangen festgeschweißt. Ich fand in Ebay sehr gute gebrauchte Zylinder. Das Problem war, daß die Vorgänger die Aufnahmen auf alte 30mm Bolzen umgebaut hatten :evil: :evil: . Und meiner hatte vom Werk aus schon 45er Bolzen. Bevor ich jetzt alles umgeschweißt hab, hat mein Kumpel mir 30er Buchsen gedreht. Funktioniert bis heute einwandfrei.

Diese Rücklaufschläuche sind bei mir überraschenderweise noch gut erhalten. Da hatte ich bisher keine Schwierigkeiten. Aber ich sag mal nach 30 Jahren dürfen diese auch mal undicht werden. Wie sehen Deine Hochdruckschläuche aus ? Wurden da schon einige erneuert, oder gehts Dir wie mir ? Bei mir waren größtenteils noch die Originalen von 1975 verbaut. Da es mir beim arbeiten mal welche zerlegt hat, hab ich se so nacheinander ausgetauscht.

Gruß



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DanielB
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von DanielB » Mi 17. Dez 2014, 11:42

Moin Thomas,

bei mir sagen immer alle: "Ach du bist doch der mit dem Bagger!" :lol:
Aber das Feedback ist eigentlich immer positiv wenn die Leute hören das
ich mir da einen Kindheitstraum erfüllt habe!
Und dann kommt die Frage: "Darf ich damit mal baggern?" :D

Das Rücklaufschlauchproblem hatte ich bei meinem Bagger auch.
Die Schläuche waren allerdings noch dicht.
Es war nur nichts mehr von Ihnen über... also fast nichts.

Ich habe mir dann einfach bei Hytec neue bestellt.

Wie man an der Pressung sieht sind das ja wahrscheinlich auch keine
normalen Hochdruckschläuche.

Beste Grüße,

Daniel
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hydraulikschlauch-defekt.jpg
Das war der Zuschtand meiner Rückflussleitungen.



Thomas Beneke
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » Mi 17. Dez 2014, 23:11

Hallo!

Danke an beide Daniel für die Kommentare.
Sicher sind schon einige Schläuche getauscht worden - nach 30 Jahren ist das auch normal. Mich wundert nur, dass ausgerechnet 3 Schläuche, die keinen nennenswerten Druck haben, undicht sind. Das kann ja schon ein paar Jahre so gelaufen haben, da hat keiner nach gesehen. Nach dem Waschen und ein bischen rumprobieren fallen einem so nach und nach die Lecks auf. Das zwischen Motor und Hydraulikpumpe immer ein paar Tropfen runterlaufen, habe ich abgehakt. Ich zerlege nicht den Motor, um einen neuen Wellendichtring einzusetzen. Aber alle anderen Lecks möchte ich Dicht haben - da habe ich einen gewissen Ehrgeiz.

Thema heute: Lackfarben

Ich bereite meinen Atlas ja zum lackieren vor - und das ist mit mehreren Wochen Arbeit verbunden. Ok - wenn ich ein schönes Ergebnis haben möchte, muss ich auch gründlich Arbeiten. Das Problem sind die Farbtöne. In den normalen Unterlagen (auch hier aus dem Forum) habe ich keine Daten für die Atlas Farbtöne gefunden. Auf Nachfrage bei einem Baumaschinen Händler sagter der, dafür gibt es keine RAL Ton Nummern oder sonstiges.

Ich war jetzt beim Farb Großhänder Wulff. Nach einigem Suchen kann der mir anbieten:
Lackfarbe für Nutzfahrzeuge (nicht so fein wie für PKW). Acryl Basis, mit Verdünner - nicht Wasser. 2 Komponenten - also mit Härter. In verschiedenen Glanzgraden - auch Hochglanz. Kostet knapp 15 € per Liter netto. In seiner Liste hat er:
Terex orange, Terex grau und Terex antrazit. Keine Atlas Farbtöne, keine Musterkarten.

Wenn ich das richtig gesehen habe, geht das Terex orange gegenüber dem alten Atlas orange mehr zum rot. Und das Unterwagen grau von Terex ist dunkler, als das Atlas grau. Dennoch finde ich, sind das schöne Farbtöne. Auch aktuelle Hyosung Bagger habe ich mit diesen Farben gesehen. Was meint Ihr, sind die Farbtöne wirklich unterschiedlich, oder täusche ich mich?

Das Führerhaus habe ich ja demontiert und kann es auch in einer anderen Farbe lackieren. Ich habe dafür ein Dunkelrot (innen und außen) und für das Dach eine Chremefarbe ausgesucht. Ich glaube, das wird ein schöner Hingucker. Auf dem Foto habe ich ein paar Probe Pinselstriche gemacht. Was haltet ihr davon? Ich denke das passt gut zum orange.

Mit besten Grüßen
Thomas
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60Farben.JPG



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Webmaster
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Webmaster » Do 18. Dez 2014, 17:26

Nochmal zu den Undichtigkeiten:
Bei meinem Bagger hat es auch zwischen Motor und Pumpe herausgetropft. Dieses wurde immer schlimmer und dann hab ich es doch mal angegriffen. Es war gar nicht mal soviel Arbeit. Hab die Pumpe neu abgedichtet und jetzt ist alles wieder trocken.

Zum Lack:
Stimmt, bei Atlas gibts keine RAL Nr. Die RAL 2004 sieht auch ganz gut aus, als orange.

Gruß



Thomas Beneke
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » Sa 20. Dez 2014, 00:17

Hallo!

Bezüglich der Öllecks : Am Montag bekomme ich 3 neue Schläuche. Eine Verschraubung muss ich noch tauschen und dann bleibt - sofern nichts dazukommt - nur die Tropfenbildung zwischen Motor und Hydaulikpumpe. Damit kann ich leben. Wenn es mir zu viel wird werde ich da handeln müssen, aber perfekt dicht wird so ein Bagger nie sein, darüber muss man sich im klaren sein.

Bezüglich der Farbe werde ich in den nächsten Tagen wohl die Terex Farbtöne bestellen. Auch wenn die nicht ganz "original" sind, die gefallen mir recht gut.

Thema heute: Planierschild richten 4. und letzter Teil.

Um es vorweg zu nehmen: nein, ich habe das Planierschild nicht verschrottet. Im 3. Teil habe ich gezeigt, wie ich die Aufnahme neu ausgerichtet habe. Allein das neu verschweißen hat den ganzen Nachmittag gedauert. Wie sich zum Schluss gezeigt hat, was alles richtig.

Der nächste Schritt: Das Schild war in sich sehr verzogen - siehe letztes Bild vom 3. Teil. Also habe ich mir gedacht, ich könnte das Schild an dieser Position (linker, oberer Gelenkhebel) nach außen drücken. Dafür habe ich gleich den 30 To Heber genommen, und ein dickes U-Eisen zum Abstützen zurechtgeschnitten. Siehe die Fotos 1 bis 3. Ich habe einige Versuche unternommen, das Schild ist aber immer wieder zurückgesprungen, der Erfolg war minimal. Erst als ich die rundliche Oberkante auf der rechten Seite um den Gelenkhebel herum mit einem Brenner angeheizt habe (da war ein Knick zu sehen) und dabei das Schild um ca. 30 mm überdehnt habe, ging es voran. Der 30 To Heber pumpte dabei schon in seinen Druckbegrenzer! Letztendlich konnte ich den letzten Bolzen per Hand einstecken - welch ein Wunder. Ich konnte es selbst kaum glauben - damit hatte ich das Schild gerichtet.

Nur leider lag das Schild nicht bündig am Boden. Durch Verschleiß, vor allem an den Seiten, sah das noch etwas unschön aus. Also ging ich erst einmal eine Tasse Tee trinken. Ich bin hier zwar nicht in Ostfriesland, aber ich mache das immer so, um eine Entscheidung zu bekommen. Dann dachte ich mir - wenn ich schon dabei bin, kann ich die Unterkante auch noch richten.
Also habe ich das Schild herumgeklappt - siehe Bild 4 - und erst einmal die ausgebeulten Stellen gerichtet. Dazu habe ich die Stellen mit einen Brenner rotglühend bekommen und mit einem 5 kg Hammer kräftig zugeschlagen. Die Stellen sind deutlich besser geworden, aber ganz gerade habe ich es nicht hinbekommen. Aber es soll ja auch nur die Unterkante gerade sein. Die habe ich mit einem Linieal vom Boden aus angezeichnet und dann im mittleren Bereich etwa 12 mm abgeflext. Anschließend kontrolliert und mit der Schruppscheibe ein paar mal nachgearbeitet und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Siehe Bild 5. Das Schild hat nur am linken Rand ca. 5mm Luft und liegt ansonsten prima auf. Das war das aufwendigste Teil, dass ich je gerichtet habe. Gesamtaufwand ca. 5 Tage.

Schöne Grüße
Thomas
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34Schild.JPG
Das ist doch fast Perfekt - gerade Linien zum Baggerrahmen und zum Boden.
33Schild.JPG
Die verzogenen Stellen habe ich mit Brenner und Hammer einigermaßen gerichtet.
32Schild.JPG
Der Heber ist jetzt entspannt, und der Bolzen lässt sich leicht einsetzen.
31Schild.JPG
30Schild.JPG
Dieser Heber funktioniert auch Waagerecht, wenn das Ventil unter der Mitte steht.



weissnich
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von weissnich » Sa 20. Dez 2014, 13:14

hut ab.. das ist wirklich nahezu perfekt.. RESPEKT

thema farbe: bei uns im ort ist ein raiffaisenmarkt.. da meinte der farblieferant mal er könnte jede "oldie" farbe besorgen .. auch atlas orange - im ebay bietet auch jemand atlas orange und atlas grau an.. wobei da die frage offen ist welches.. den es gibt da unterschiede je nach baujahr..



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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Webmaster » So 21. Dez 2014, 15:02

Ich kann mich nur anschließen. Sehr gute Arbeit !
Glaube nicht, daß ich da soviel Geduld gehabt hätte :lol: .

Gruß



Thomas Beneke
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » Di 23. Dez 2014, 00:02

Hallo!

Danke für die positiven Kommentare.

Hier noch ein Bild zu den Hydraulik - Ansaugschläuchen. Den Schlauch im Bild hatte ich gestern abgenommen und wollte ihn ein wenig strecken, damit ich die Länge besser messen kann. Der ist glatt zerbrochen, so mürbe ist der Schlauch! Er ist vermuchtlich auch volle 30 Jahre alt, aber das hatte ich dann doch nicht erwartet. Ich werde jetzt die 3 neuen Schläuche einbauen - die anderen lasse ich in Ruhe - solange sie dicht sind.

Beste Grüße
Thomas
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Schlauch.JPG
Mit dem zerreißen von Hydaulikschläuchen könnte ich ja bei "Wetten Dass" auftreten - oder? Ach schade, dass gibt es ja nicht mehr.



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DanielB
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von DanielB » Di 23. Dez 2014, 10:43

Moin Thomas,

du bist einfach zu stark für den Umgang mit Baumaschinen! :lol:

Zum Glück ist dir dass nicht irgendwann beim Baggern passiert!
Wenn dann bevor man etwas merkt schon 50l Öl ausgelaufen sind! :o

Übrigens... Respekt für die Nummer mit dem Schild! Sieht echt erste Sahne aus!


Beste Grüße und frohe Feiertage,

Daniel



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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Webmaster » Di 23. Dez 2014, 17:37

:shock: , der Schlauch ist ja ganz schön beinander.
Ich würde die ganzen Rücklaufschläuche erneuern. Wenns Dir einen zerlegt, läuft die Suppe davon (vor allem von den Rücklaufschläuchen).

Gruß



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