Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

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Webmaster
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Webmaster » So 16. Nov 2014, 15:57

Wegen dem Ölleck am Anschluss:
Da sollte hinter der Verschraubung ein O-Ring sitzen. Probier diesen mal zu tauschen.

Wegen dem Leck beim Zahnkranz:
Ist da evtl der Ölmotor vom drehen undicht, so daß aus diesem das Öl auf dem Zahnkranz tropft ?

Gruß



Thomas Beneke
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » Di 18. Nov 2014, 23:36

Hallo Daniel 1 und 2!

Bezüglich Greifer Ölleck habe ich mir jetzt 2 neue Dichtringe besorgt. 1. Für das Anschluss Winkelstück und 2. für die Verschraubung innen. Mit Glück ist das Leck dann dicht - das sehe ich Übermorgen. Den Drehmotor hatte ich bereits überprüft, der ist dicht.

Bezüglich Kabine habe ich vor, zwischen Bodenplatte und Führerhaus ein Karosserie Dichtband zu legen. Das ist wie Knetmasse und bleibt sehr lange elastisch. Zusätzlich könnte außen eine Lage Acryl sicher nicht schaden. Aber so weit bin ich noch nicht.

Thema heute: Richten der Drehkranz Sperre.
Das obere Teil dieser Sperre, in dem der Bolzen geführt wird, war weit nach außen verbogen. Schaut euch die Bilder an. Da ist sogar die dicke Grundplatte verbogen. Zunächst habe ich das als ziemlich aussichtslos gesehen. Die Teile sind so extrem stabil und so schlecht zu erreichen, dass ein Richten kaum möglich scheint. Vor ein paar Tagen habe ich mich da langsam herangetastet. Ich der Baggerstellung auf Richtung 2 Uhr kommt man zumindest etwas heran. Wenn ich einen kleinen Flex mit halb abgenutzter Scheibe ohne Haltegriff nehme, kann ich auch etwas flexen. Eine Ecke der senkrechten Platte musste ich zuvor auch noch abflexen. Dann konnte ich die beiden Knotenbleche heraustrennen und auch die dicke Grundplatte einschneiden.
Der Rest war ziemlich einfach. Das Führungsrohr mit dem Hammer richten - Position überprüfen - Schnitte wieder verschweißen. Keine schöne Arbeit, aber ich bin froh, dass das Teil wieder richtig sitzt.

Schöne Grüße
Thomas
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Sperre4.JPG
Neu verschweißt dürfte die Sperre wieder einwandfrei funktionieren.
Sperre3.JPG
Durch die tiefen Einschnitte konnte ich das Teil mit dem Hammer richten.
Sperre2.JPG
Sperre1.JPG
Hier sieht man, dass die Führung ganz nach außen gebogen wurde.



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Webmaster
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Webmaster » Do 20. Nov 2014, 18:34

Hi !
Ok, dann schau mal, ob es etwas bringt.
Wenn ja, mach alles sauber und schau dann nochmal. wo das andere herkommt.

Gruß



Thomas Beneke
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » Fr 5. Dez 2014, 00:10

Hallo!

Es gibt ein paar kleine Fortschritte zu vermelden.

Zum Ölleck am Greifer:
Ich habe die beiden O-Ringe an der Zuleitung getauscht. Dabei habe ich gesehen, dass der Raum innen in Höhe der Schraubenreihe nach unten (fast) dicht ist. Es stand Öl bis zur Außenöffnung darin. Das habe ich ausgekippt und den Greifer probiert. Nach einiger Zeit lief wieder Öl unter dem Drehkranz herunter. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es die Dreh-abdichtung ist, oder einfach noch herauslaufendes Restöl.

Thema heute: Richten vom Planierschild - 1. Teil

Das Planierschild ist leider verzogen, verbogen - ev. auch schief montiert. Es ist schwer, einen Anfang zu finden, weil es nicht das eine Teil gibt, dass offensichtlich krumm ist. Es scheint alles schief zu sein, fast kein Maß stimmt links und rechts überein. Die Unterkante steht links ca. 35 mm höher als rechts. An den Halteplatten zum Rahmen sind Verstärkungsbleche angeschweißt - eventuell nachträglich? Im 1. Bild habe ich schon die ersten Einschnitte daran vorgenommen.

Ich habe schon mehrere Versuche unternommen, das Ganze zu richten. Ein alter Baggerfahrer gab mir den Tipp: Stell doch alles Gewicht auf die Ecke, die tiefer steht. Das habe ich versucht - mit einem Tonnenschweren Stein und weit ausgelegtem Arm in Richtung der rechten Ecke vom Planierschild. Das hat bis auf knarzen gar nichts gebracht.

Als nächsten Schritt habe ich die ganze Halterung rechts mit dem Flex eingeschnitten - siehe 2. Foto. Der obere Bolzen auf der rechten Seite scheint richtig zu sitzen, der untere ist 18 mm zu weit vorn und 20 mm zu tief. Vermutlich ist die Halterung durch extreme Überlastung nach vorn gedrückt. Um die Teile Richten zu können, habe ich unter die rechte Ecke den gelben Hydraulikheber gesetzt. Der hebt 30 To und mit Handbetrieb kann ich genau arbeiten. Jetzt sollte sich das eingeschnittene Teil leicht zurückdrehen - oder? Um Sicher zu gehen habe ich den rechten Hydraulikzylinder abgenommen, und den linken blockiert, so dass er nicht einfahren kann. Trotz großer Last (siehe Stein) konnte ich den Bagger anheben, ohne dass sich etwas an der rechten Seite dauerhaft veränderte! Siehe 3. und 4. Foto.

Der verbliebene linke Teil ist so unter Vorspannung und so stabil, dass er die ganze Kraft auffangen kann! Um das zu sehen, habe ich einen Bolzen vom oberen Parallelhebel entfernt - siehe letztes Bild. Den Bolzen bekomme ich so nicht wieder herein. Ich muss dazu wohl erst das ganze Schild verdrehen. Was für ein Disaster.
Diese Arbeiten habe ich am letzten Wochenende getan - bei dem beginnenden Frost bin ich ziemlich durchgefrohren. Jetzt warte ich auf einen Platz in der Maschinenhalle eines befreundeten Landwirts.

Schöne Grüße
Thomas
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Schild.15.JPG
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DanielB
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von DanielB » Fr 5. Dez 2014, 08:27

Moin Thomas,

das klingt nach einer riesen Menge Arbeit! Aber wie man
lesen kann fehlt es dir nicht an Einfallsreichtum! :)

Manchmal findet man bei eBay ein Schlachtobjekt oder ein
einzelnes Schild für günstiges Geld...
...sollte das mit dem Richten nicht hinhauen.

Übrigens ein super Bericht! Weiter so! :)

Viel Erfolg und beste Grüße,

Daniel



Thomas Beneke
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » Sa 6. Dez 2014, 21:47

Hallo und Moin Daniel!

Danke für den Kommentar. Ich glaube, ein anderes Schild zu suchen ist nicht die Lösung. Andere Teile sind meist auch beschädigt. Besser ist es, die vorhandenen Sachen zu reparieren - von Ausnahmen abgesehen.

Thema heute: Richten vom Planierschild - 2. Teil

Gestern konnte ich mit dem Bagger in eine Maschinenhalle. Da habe ich vom Licht abgesehen optimale Arbeitsbedingungen - vor allem ein sehr guter, gerader Boden! Nach den bisherigen Fehlschlägen bin ich das heute professioneller angegangen. Also bin ich heute Schritt für Schritt vorgegengen:
- den Bagger genau gerade stellen. Mit einem Hydraulikheber nachhelfen, bis der Rahmen exakt gerade steht.
- Die Haltelaschen vom Rahmen für die 4 Bolzen vom Planierschild genau vermessen. Dazu den Mittelpunkt der Bolzen anzeichnen.
- Ergebnis: die bereits eingeschnittene rechte Seite weicht in allen Maßen von der linken Seite ab. Mit Richten ist es nicht getan. Also habe ich die Halteplatten rechts komplett abgeflext.
- Anschließend habe ich einige Zeit gebraucht, um alle Teile spannungsfrei genau auszurichten.
- Das heißt: Rahmen genau gerade, das dickte Verbingunsrohr auf einer stabilen Kiste genau gerade, alle Teile spannungsfrei, alle Bolzen lassen sich per Hand bewegen, alle Maße der rechten beiden Bolzen mit max. 0,5 mm Abweichung zur linken Seite ausgerichtet.
- Als krönenden Abschluss ein paar Schweißpunkte gesetzt - siehe Foto.

Das klingt so einfach, aber ich habe den ganzen Tag damit zugebracht.
Schönes Wochenende!
Thomas
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Webmaster » So 7. Dez 2014, 11:28

Klasse Bericht !
:shock: :shock: :shock:
Ja, das sieht immer einfacher aus, als es ist.
Weiter so !

Gruß



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DanielB
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von DanielB » So 7. Dez 2014, 13:18

Super Job!
Ist echt ne Menge Arbeit!

Beste Grüße,

Daniel



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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » So 14. Dez 2014, 23:36

Hallo!

Danke für den Zuspruch! Dann kommt man sich wenigstens nicht wie der allerletzte Trottel vor, der einen alten Bagger repariert. Der Standardkommentar den ich immer höre ist: "Was willst Du daa denn mit?" Ja, was macht man denn mit einem Bagger???

Thema heute: Planierschild richten, Teil 3

Ich kann nur jedem Raten, der einen älteren Atlas hat, alle Bolzen des Planierschildes einmal herauszunehmen und zu überarbeiten. Bei einigen an meinem Bagger waren die Haltebleche abgebrochen, andere saßen sehr fest, bei vielen war die Schmierbohrung durch Dreck und Rost dicht.
Also habe ich bei allen Bolzen einige Arbeiten vorgenommen:
- Herausnehmen und reinigen. Die Schmierbohrung ggf. mit einem 3 mm Bohrer wieder aufbohren. Den Schmiernippel herausschrauben und die Bohrung mit Druckluft durchblasen.
- Haltebleche wieder anschweißen. Die Bleche sich leider auch gehärtet. Wenn also jemand die Bolzen an den Halteblechen heraushebeln will, brechen die ab. Zum neu anschweißen am besten einfachen Baustahl nehmen. Das geht aber nicht mit einfachem Schweißdraht oder normaler Elektrode! Spezialelektrode für hochfeste Werkstoffe nehmen - oder zur Not tut es auch eine Edelstahlelektrode.
- Manche Bolzen waren mit Schweißung gesichert (siehe 1. Bild). Die haben wohl oft Probleme mit sich lösenden Schrauben gehabt.
- Alle Gewinde für die Sicherungsschrauben nachschneiden. Am Planierschild selbst kann man dann z. B. M12 X 30 nehmen statt M 12 X 20. Die Gewinde waren zum Teil sehr verdreckt oder beschädigt.
- Alle Bolzen in ihren Bohrungen nach dem Reinigen probieren. Falls die nicht mit der Hand einzustecken sind, muss man die Bohrung mit der Rundfeile nacharbeiten. Ja, das ist Aufwendig, aber nur dann funktioniert alles wieder einwandfrei.
- Wenn alle Richtarbeiten fertig sind, alle Bolzen mit Fett einstreichen und wieder einstecken.

Die oberen Hebel waren beide verbogen, zum Teil waren die Enden mit den großen Bohrungen oval verzogen. Also habe ich die Teile auf meiner hydraulischen 20 To Presse gerichtet - siehe 2. Bild. Der Druck reichte so gerade, um die Teile etwas zu bewegen. Nach mehrfachem Drücken habe ich sie wieder einigermaßen gerade bekommen.

Beste Grüße
Thomas
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21Richten.JPG
Die Bohrung ist jetzt wieder halbwegs rund.
20Bolzen.JPG
Manche Bolzen waren durch Schweißung gesichert. Bei einigen waren die Haltebleche abgebrochen.



Thomas Beneke
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Re: Teilrestaurierung am Atlas 1302 E

Beitrag von Thomas Beneke » Mo 15. Dez 2014, 23:55

Hallo!

Thema heute: undichte Hydraulikschläuche

Nach dem Waschen bin ich ja jedem Ölleck auf der Spur - und das sind offenbar nicht wenige.
Heute habe ich entdeckt, dass gleich 3 gleichartige Leitungen undicht sind. Es sind alles 35 mm Leitungen, die offenbar nur Ansaugleitungen oder Rücklaufleitungen sind. Also ohne nennenswerten Druck. Wie kann so etwas undicht werden? Habt Ihr Ähnliche Probleme gehabt?

1. Bild: Das ist die rechte Seite vom Motor. Undicht ist die Leitung mittig im Bild - Saugleitung für die kleine Hydraulikpumpe rechts hinten am Motor. Und des weiteren die Leitung rechts im Bild, die nach unten unter die große Hydraulikpumpe geht.
2. Bild: Undicht ist auch die Rücklaufleitung mittig im Bild. Sie liegt rechts von der großen Hydraulikpumpe und dem Öltank.

Die Anschlüsse sind so fest, dass ich sie mit einfachem Schlüssel nicht bewegen kann. Ich vermute schlechtes Material, dass sich an der verpressten Stelle auflöst.

Schöne Grüße
Thomas
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