Greiferdreheinrichtung E32 überholen (oberer Teil)
Verfasst: Fr 24. Jul 2020, 22:07
Hallo zusammen,
ich habe das Vergnügen die Greiferdreheirichtung E32 zu überholen (oberer Teil).
In meinem Fall handelt es sich um die aktuelle Version dieses Modells. Ältere Varianten weichen leicht von den Bauteilen ab, sind daher nicht bei allen Teilen kompatibel untereinander.
Trotz der robusten Bauweise dieser Modelle kann es natürlich auch hier zu Schäden kommen. Diese sind meist Undichtigkeiten durch das Alter oder aber massive Gewalteinwirkung. Hier ein paar davon:
- Rotomaticringe der Drehdruchführung (altersbedingt, günstig zu wechseln)
- Vierpunktlager (Traglast 125 kN dynamisch, was aber wohl durch schräges ziehen unter Last auch niederzukriegen ist)
- Schutz vom Außenrohr gebrochen/verbogen. Wahrscheinlich der Klassiker beim Anhängen, wenn der Greifer senkrecht steht und nach vorne umfällt. Sieht erst mal nicht schlimm aus. War es in meinem Fall auch eine ganze Zeit lange nicht bis sich der Folgeschaden gerächt hat.
- Zahnrad ausgebrochen (siehe Punkt Schutz vom Außenrohr gebrochen, da es hierbei sein kann, dass Zahnrad und Ritzel nicht mehr sauber tuschieren und die Kraft nur auf einem Teilbereich vom Zahn wirkt --> punktuelle Ausbrüche). Schmutz und mangelhafte Schmierung spielt natürlich auch noch eine Rolle.
Der Kauf beim seriösen Atlas Händler erspart wohl böse Überraschungen im Nachgang. Aber gut, in meinem Fall ging es um den seltenen Bündelholz- und Stammgreifer E323. Die Greiferdreheinrichtung E32 war "nice to have".
So nun zur Reparatur:
Benötigt wird eine gewisse Grundausstattung sonst wird es schwierig (Flaschenzug mit ca. einer Tonne, Schlüssel der Größen 41/46, Abzieher sowie einen Hakenschlüssel Ø100), Seegeringzange.
Am besten lässt man die Greiferdreheinrichtung für die Demontage des oberen Teil z.B. an den 60er Greiferschalen oder ähnlichem.
Tipp für wenig Ölfluss bei der Demontage lautet die Schraubkupplungen der beiden dicken Schläuche abschrauben und diese in ein Gefäß halten, während man den Greifer an den Ohren befestigt nach oben zieht. Somit gehen die Schalen zusammen und das Öl läuft zum großen Teil aus der Drehdurchführung. Nach etwa einem drittel des Wegen wieder nach unten damit, sonst reicht das Gewicht nicht mehr um die Schalen zu öffnen.
Nun müssen die dicken 25S Schläuche abmontiert werden, sowie auch die beiden Verschraubungsstücke, die in die Drehdurchführung gehen.
Will man nur die Rotomaticringe tauschen muss der Greiferdrehmotor nicht ab. In meinem Fall habe ich aber gleich die zwei Schrauben gelöst und diesen nach oben rausgehoben (Achtung Passfeder nicht verlieren).
Nun können die 17 Schrauben gelöst und der Kopf mit dem Flaschenzug nach oben abgehoben werden. Schon kommt die Drehdurchführung zum Vorschein. Hier kommt bereits ein bisschen Öl, wenn man Lappen um das Außenrohr gelegt hat, schafft man es, dass nichts auf den Boden gelangt. Jetzt den Seegering abmontieren und den Distanzring herunternehmen. Für ein gleichmäßiges Abziehen der Drehdurchführung ist ein passender Abzieher empfehlenswert.
Wenn die Oberfläche des Zylinder noch gut aussieht können die Rotomaticringe einfach getauscht werden.
Jetzt noch ein Zwischenring herunter, dann kommt die Nutmutter zum Vorschein. Die zwei Innensechskantschrauben lösen, dann mit dem Hakenschlüssel öffnen. Diesen hatte ich nicht, weshalb ich schnell was gebastelt habe. Die Mutter sitzt gut fest. Das ist auch so gewollt, denn das Vierpunktlager wird nicht nachgestellt. Es muss mit dem zulässigem Drehmoment der Verschraubung verspannt werden.
Bevor das Außenrohr gezogen werden kann muss der Drehmotor ab, Deckel vom Ritzel runter und dieses samt Lager raus. Sonst kollidiert das Zahnrad mit dem Deckel und Lager.
Für den nächsten Schritt sollte man zwei Ringschrauben in die Gewinde schrauben um das Außenrohr nach oben abziehen zu können. Achtung: Hier sind zwei Passstifte montiert, die herausfallen können. Beide werden wieder benötigt. Mit dem Verfahren ist auch das Vierpunktlager geteilt, sobald man das Greiferrohr umdreht fallen die Kugeln und der andere Innenring heraus. Ein Innenring sitzt noch über dem Lagerrohr, dieser kann z.B. mit einem Ölfilterschlüssel nach oben abgehoben werden, falls man das Lagerrohr nicht abmontieren möchte.
Nun kann man auch das Zahnrad demontieren nachdem die 8 Schrauben entfernt wurden.
Alle Kugellager die jetzt noch im Außenrohr sitzen lassen sich durch leichte Hammerschläge mit den entsprechenden Dornen austreiben. Ich würde alle tauschen.
Ach ja, normalerweise stehen die Ohren eines E32 ohne Hilfe nach oben. Wenn dies nicht so ist, ist die Pendelbremsfunktion nicht gegeben. Oft sind die Tellerfedern falsch montiert oder lahm.
Nun alles schön säubern und bestellen was benötigt wird.
ich habe das Vergnügen die Greiferdreheirichtung E32 zu überholen (oberer Teil).
In meinem Fall handelt es sich um die aktuelle Version dieses Modells. Ältere Varianten weichen leicht von den Bauteilen ab, sind daher nicht bei allen Teilen kompatibel untereinander.
Trotz der robusten Bauweise dieser Modelle kann es natürlich auch hier zu Schäden kommen. Diese sind meist Undichtigkeiten durch das Alter oder aber massive Gewalteinwirkung. Hier ein paar davon:
- Rotomaticringe der Drehdruchführung (altersbedingt, günstig zu wechseln)
- Vierpunktlager (Traglast 125 kN dynamisch, was aber wohl durch schräges ziehen unter Last auch niederzukriegen ist)
- Schutz vom Außenrohr gebrochen/verbogen. Wahrscheinlich der Klassiker beim Anhängen, wenn der Greifer senkrecht steht und nach vorne umfällt. Sieht erst mal nicht schlimm aus. War es in meinem Fall auch eine ganze Zeit lange nicht bis sich der Folgeschaden gerächt hat.
- Zahnrad ausgebrochen (siehe Punkt Schutz vom Außenrohr gebrochen, da es hierbei sein kann, dass Zahnrad und Ritzel nicht mehr sauber tuschieren und die Kraft nur auf einem Teilbereich vom Zahn wirkt --> punktuelle Ausbrüche). Schmutz und mangelhafte Schmierung spielt natürlich auch noch eine Rolle.
Der Kauf beim seriösen Atlas Händler erspart wohl böse Überraschungen im Nachgang. Aber gut, in meinem Fall ging es um den seltenen Bündelholz- und Stammgreifer E323. Die Greiferdreheinrichtung E32 war "nice to have".
So nun zur Reparatur:
Benötigt wird eine gewisse Grundausstattung sonst wird es schwierig (Flaschenzug mit ca. einer Tonne, Schlüssel der Größen 41/46, Abzieher sowie einen Hakenschlüssel Ø100), Seegeringzange.
Am besten lässt man die Greiferdreheinrichtung für die Demontage des oberen Teil z.B. an den 60er Greiferschalen oder ähnlichem.
Tipp für wenig Ölfluss bei der Demontage lautet die Schraubkupplungen der beiden dicken Schläuche abschrauben und diese in ein Gefäß halten, während man den Greifer an den Ohren befestigt nach oben zieht. Somit gehen die Schalen zusammen und das Öl läuft zum großen Teil aus der Drehdurchführung. Nach etwa einem drittel des Wegen wieder nach unten damit, sonst reicht das Gewicht nicht mehr um die Schalen zu öffnen.
Nun müssen die dicken 25S Schläuche abmontiert werden, sowie auch die beiden Verschraubungsstücke, die in die Drehdurchführung gehen.
Will man nur die Rotomaticringe tauschen muss der Greiferdrehmotor nicht ab. In meinem Fall habe ich aber gleich die zwei Schrauben gelöst und diesen nach oben rausgehoben (Achtung Passfeder nicht verlieren).
Nun können die 17 Schrauben gelöst und der Kopf mit dem Flaschenzug nach oben abgehoben werden. Schon kommt die Drehdurchführung zum Vorschein. Hier kommt bereits ein bisschen Öl, wenn man Lappen um das Außenrohr gelegt hat, schafft man es, dass nichts auf den Boden gelangt. Jetzt den Seegering abmontieren und den Distanzring herunternehmen. Für ein gleichmäßiges Abziehen der Drehdurchführung ist ein passender Abzieher empfehlenswert.
Wenn die Oberfläche des Zylinder noch gut aussieht können die Rotomaticringe einfach getauscht werden.
Jetzt noch ein Zwischenring herunter, dann kommt die Nutmutter zum Vorschein. Die zwei Innensechskantschrauben lösen, dann mit dem Hakenschlüssel öffnen. Diesen hatte ich nicht, weshalb ich schnell was gebastelt habe. Die Mutter sitzt gut fest. Das ist auch so gewollt, denn das Vierpunktlager wird nicht nachgestellt. Es muss mit dem zulässigem Drehmoment der Verschraubung verspannt werden.
Bevor das Außenrohr gezogen werden kann muss der Drehmotor ab, Deckel vom Ritzel runter und dieses samt Lager raus. Sonst kollidiert das Zahnrad mit dem Deckel und Lager.
Für den nächsten Schritt sollte man zwei Ringschrauben in die Gewinde schrauben um das Außenrohr nach oben abziehen zu können. Achtung: Hier sind zwei Passstifte montiert, die herausfallen können. Beide werden wieder benötigt. Mit dem Verfahren ist auch das Vierpunktlager geteilt, sobald man das Greiferrohr umdreht fallen die Kugeln und der andere Innenring heraus. Ein Innenring sitzt noch über dem Lagerrohr, dieser kann z.B. mit einem Ölfilterschlüssel nach oben abgehoben werden, falls man das Lagerrohr nicht abmontieren möchte.
Nun kann man auch das Zahnrad demontieren nachdem die 8 Schrauben entfernt wurden.
Alle Kugellager die jetzt noch im Außenrohr sitzen lassen sich durch leichte Hammerschläge mit den entsprechenden Dornen austreiben. Ich würde alle tauschen.
Ach ja, normalerweise stehen die Ohren eines E32 ohne Hilfe nach oben. Wenn dies nicht so ist, ist die Pendelbremsfunktion nicht gegeben. Oft sind die Tellerfedern falsch montiert oder lahm.
Nun alles schön säubern und bestellen was benötigt wird.
Dingen wie einer ordentlichen Werkstatt und Werkzeug. Wenn ich Deine Spezialwerkzeuge da so sehe... z.B. den massiven Abzieher... Wahnsinn. Oder Dein selbstgebauter Schlüssel... schon toll!
