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Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Mi 10. Jan 2024, 19:25
von Lukas_1602E
Der Titel deutet ja schon an, worum es geht, ich möchte mir einen Schnellwechsler für meinen 1602E selbst bauen ;)
Schnellwechsler in der Baggergröße kosten gebraucht 1500-2000€, was sich als Privatmensch nicht rentiert.
Bei den Amis sieht man öfter sogenannte "Pin grabber". Der Vorteil ist hierbei, dass man die Löffel nicht ändern muss, die Bolzen bleiben lediglich fest montiert. Sowas gibts von Nado oder Miller auch auf dem europäischen Markt, ist aber auch selten und teuer.
Darum die Idee, einen möglichst simplen Schnellwechsler selbst zu bauen, bei dem nur noch 1 Bolzen zu stecken ist. Durch die Haken lässt sich der Löffel aufnehmen und der Bolzenwechsel sollte vergleichsweise leicht und schnell gehen.
Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion wäre, dass sie relativ wenig Aufbauhöhe hat, da keine Mechanik Platz braucht.

Ich habe noch Flachstahl mit 20-30mm hier, bin mir aber noch unschlüssig, ob ich die Teile lasern lase oder selbst bohre und zuschneide.

Für mich wäre es sehr hilfreich, wenn ihr eure Gedanken zu Materialstärke oder zu beachtende Aspekte beim Bau mit mir teilt =)
Oder wenn ihr nachvollziehbare Gründe vorbringt, warum ich diese Idee lieber verwerfen sollte :-D

Hier ein beispielhaftes Bild:

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Do 11. Jan 2024, 00:10
von woelf59
mit einer Kernbohrmaschine, einer Großpackung Trennscheiben und viel Zeit sehe ich das als machbar an.

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Do 11. Jan 2024, 18:19
von Lukas_1602E
Danke für deine Einschätzung!

Denkst du man könnte den hinteren Bolzen, der immer gewechselt wird, auf 40mm reduzieren? Die Last trägt ja zum Großteil der Bolzen bei den Haken, oder nicht?

Reicht für meinen Einsatz (~20-30h/Jahr reiner Aushubbetrieb) normaler S235 Wald- und Wiedenstahl? :D
An den Buchsen würde ich außen natürlich nochmal „Scheiben“ dranschweißen.

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Do 11. Jan 2024, 20:26
von holzkopf
Moin,
das etwas dickere Blech ordentlich zusammen zu braten ohne das sich das alles verzieht, da wird die Schwierigkeit liegen.

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Do 11. Jan 2024, 20:52
von Lukas_1602E
Meinst du? Ich hätte eher die Schwierigkeit bei der Genauigkeit gesehen, dass das nachher auch perfekt passt, darum die Idee mit dem Laserschneiden.
Ich würd erstmal nur heften (mit Löffel dran), zigmal überprüfen und dann hin und her springend 2-3cm lange Raupen legen, um den Verzug gering zu halten.
Beim Durchschweißen würde ich das Material aufgrund der Dicke ordentlich vorwärmen und wenn möglich anfasen, um einen möglichst tiefen Einbrand hinzubekommen. Und dann natürlich Decknähte drauf bruzzeln, bei 12t Reißkraft darf ich da nichts falsch machen, bin ja nur Heimwerker-Schweißer :oops:

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Do 11. Jan 2024, 21:59
von woelf59
Hallo,
mit letzter Sicherheit kann ich das nicht sagen, ich bin kein Maschinenbauer. Ein 40mm Bolzen hat eine minimal zul. Scherkraft von ca. 15 t. Da zweiseitig gelagert sind es 30 t. Habe einen 30 t Spalter mit 40 mm Bolzen gebaut, hat bisher klaglos funktioniert. Wie vermutet musst du aber die Auflagefläche des Bolzens vergrößern. Ich verwende dafür Stellringe, die sind kostengünstig. Ist aber vermutlich nicht für den gewerblichen Einsatz geeignet. Die Platten selbst werden sich nicht verziehen. Die Kanten gut anschleifen und mehrere Lagen (mindestens 3) wechselseitig schweißen. Die Bolzen müssen beim Schweißen eingelegt sein und ständig kontrollieren dass dies leichtgängig bleiben. Eventuell Stützstreben anpunkten. S235 muss man nicht vorwärmen. Nur mit Schutzgas schweißen, da wird nicht soviel Wärme in das Material eingebracht.
Gruß Wolfgang

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Fr 12. Jan 2024, 09:12
von Lukas_1602E
Da sind noch einige wichtige Anmerkungen dabei, danke! Stellringe sind auch eine gute Idee 8-)
Ich hätte mit Elektrode geschweißt, da mein MAG-Gerät nur 150A kann.

Kurz OT: Hast du dir einen Spalter zum Anbau an den Bagger gebaut? Das habe ich auch schon überlegt, wird aber mit großem Zylinder und Hydraulikschläuchen auch wieder kein günstiges Projekt..

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Sa 13. Jan 2024, 00:37
von woelf59
Hallo,
du brauchst keine 150 A. Habe bisher alles mit 0,8 mm Draht und 120 A geschweißt.
Den Zylinder für den Spalter hatte ich aus einem Schlachtbagger, würde neu um die 800 € kosten. Die restlichen Teile kamen aus dem Schrott meines ehemaligen Arbeitgebers. Der Spalter wird momentan nur mit dem Traktor betrieben ist aber auch möglich um 180 ° gedreht am Rotator vom Bagger zu befestigen. Mit dem Bagger hebe ich die Baumstücke in den Spalter.
Spalter001.jpg
Im Hintergrund mein alt ehrwürdiges Schweißgerät. :D
Gruß Wolfgang

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Sa 13. Jan 2024, 16:38
von Lukas_1602E
Wow, klasse Arbeit! 8-)

Könntest den Spalter auch über den Bagger betreiben, zB per T-Stück und Hahn an der Leitung für das Schild, das habe ich in diesem Video gesehen:
https://youtu.be/xSugwMu8XYo?si=PWDV5HBgQLKWvNuu
In einem Kommentar beschreibt er es genauer.

Bin bei meinem Schnellwechsler-Bau schon etwas weitergekommen. Ich habe diese zwei Buchsen günstig in den Kleinanzeigen gefunden, die von den Maßen her perfekt für Atlas passen, das wird dann der fest angebaute Teil. Die würde ich dann auf diese 30mm Platte aus dem Schrott schweißen, welche mir ein Metallbauer-Kumpel mit seinem krassen Plasmaschneider auf Maß schneidet :D

Als Buchsen für unten würde ich diese Festaugen bestellen, oder spräche da was dagegen? https://www.hydraulikmeister.de/Festaug ... ikzylinder
Jetzt fehlen mir nur noch 2 Haken für die "Unterseite", ich finde aber leider nur Fanghaken für die gängigen Traktormaße. Oder muss ich nach einem anderen Begriff googeln? :?:

Re: Eigenbau Schnellwechsler

Verfasst: Mo 15. Jan 2024, 08:20
von woelf59
Hallo,
so ein Spalter ist sicherlich auch über ein 6/2 Wegeventil und Schnellkupplungen an der Hydraulik vom Planierschild zu betreiben. Ich betreibe den Spalter am Traktor wegen Transport und der Möglichkeit den Spalter vom Bagger aus mit einer Funkfernsteuerung zu betreiben (vermutlich nicht BG konform!!)
Was du mit den Festaugen vorhast kann ich nicht so richtig nachvollziehen. :?: Löcher bohren ist billiger.
Gruß Wolfgang